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Der Jollenkreuzervirus hat mich nicht losgelassen. Vor einigen Jahren war schon einmal mein Gedanke bei einem offenen 15er Jollenkreuzer vom Typ "Seerose". Gebaut 1965 in der Bootswerft Fricke (heute: & Dannhus) am Dümmer - die diesen Typ erfunden und 46 Boote davon gebaut haben. Das erste Holzboot, welches jünger als ich ist und die wesentlichen Schwachstellen im Laufe eines Jollenlebens schon repariert bekommen hat. 2002 wurden Vorderdeck und Achterdeck, sowie der Schwertkasten mit Kielschwein und am Kiel zwei Planken erneuert. Obwohl im Laufe der Jahre immer schön im frischen Lack gehalten, war 2017 ein komplett neuer Lackaufbau am Rumpf nötig...

 


Die Segelsaison 2016 war zwar kurz, brachte aber einige Erkenntnisse zum Zustand des Bootes und so stand ein kleines "Refit" (wie es jetzt neudeutsch heißt) an.

  1. Entfernen des Altlackes und ein neuer Lackaufbau mit zwölf Schichten
  2. Einsetzen von neuen Plankenstücken am Bug beim immer kritischen Bereich von UW- zu ÜW-Bereich
  3. Einziehen einer schmalen Leiste aus Ahorn (ließ sich leider nicht dämpfen/biegen, deshalb eine kleine Stückelung)
  4. Im Unterwasserbereich eine morsche Stelle erneuern
  5. Das bis dato mit Klarlack lackierte Deck bekommt ein Teakdeck und so etwas sorgt nun für  Trittfestigkeit
  6. Bug- und Heckbeschläge neu, da völlig ausgeleiert und unansehnlich
  7. Austausch des Schwertfalles, dabei stellte sich heraus, daß die gesamte Fall- und Schotmechanik eingelaufen und in Gesamtheit erneuert werden mußte - jetzt feinstes Edelstahl
  8. Riggüberarbeitung, dabei Austausch der Wantenspanner
  9. neue Fallen!
  10. Lack neu an der Pinne, Padel etc, etc...
  11. neue Teakscheuerleiste und ein Teakdeck nach historischem Vorbild - ohne Fisch! Gerade Linien, so wie es in den Anfangsjahren des Segelsports war!
  12. Nach rund 8 Wochen in der Holzwerkstatt ist der Rumpf zwar perfekt zum Lackieren durchgetrocknet - aber auch durchgängig offen - ein mehrtägiges Wässern im heimischen Carport sorgte für das Wecken des Holzes - gleichwohl nahm "Louie" nach dem Slippen erst einmal eine ordentliche Portion Wasser und war dann am nächsten Tag dicht - eine gute Stunde dauerte das Schöpfen und dann war "alles gut".


  

stundenlanges Kratzen ist angesagt, geht erstaunlich gut. Aufpassen - nicht zu nahe mit dem Fön kommen, verbranntes Holz ist definitiv unschön...

 

Überraschung! Es ist ja immer was...

Überraschung! Es ist ja immer was...

Irgendwer hat irgendwann den Kaya-Mahagonirumpf schon einmal gebeizt. Also so lassen!

 

 

 

 

 

Schon ein Klassiker - der Übergang von ÜW zu UW, hier mooselt es immer irgendwann und irgendwie. Hier gerade noch aufgefangen, bevor der Schaden in den nächsten Jahren garantiert schlimmer wird.

 

neues Kaya - und nachdem die Plankenenden auch schon geringe Spuren von dunklem Ansatz zeigten, ein radikaler Schritt mit der Fräse und mit einer Ahornleiste aufgehübscht

 

Ein selbstgebautes Schleifbrett sorgt für einen glatten Rumpf - mit einer Körnung 120 und mit leichtem Druck übers Holz zu gehen, ist absolut ok.


ein wahrlich glänzendes Ergebnis

 

 

die alte Scheuerleiste wird mit dem Stecheisen abgeschlagen - zwar ein rustikales, aber sehr effektives Handeln

 

Arbeitsschritte für das neue Teakdeck - kein Sikka als Klebematerial! Hier kommt Teak Deck System zum Einsatz - es erfüllt den amerikanischen Militäranspruch!

 

 

 

 

ein echtes Druckmittel - Quarzsand auf einer Folie. Muß nur vorsichtig behandelt werden!

 

neue Schwertfallrolleinrichtung VA

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Läßt sich doch sehen - oder?

 

 

das Set ist nun komplett!

 

trockenes Holz "aufwecken" - Wasser Marsch! Stündlich immer wenig!

 

schwimmende Bodenbretter zeugen vom Wasser im Boot! Eine Stunde pützen - alles gut, Boot schwimmt!


 

Schmuckstück zu verkaufen !